Beschränkt man die Vorstellung von Geist auf den menschlichen Geist, also die spezifischen Eigenheiten des Menschen, so scheint es, als sei der Geist aus der Materie entstanden und werde durch unser Gehirn hervorgebracht. Doch ist dies nicht eine etwas enge, subjektive Sichtweise unseres Eigendünkels? Können wir beurteilen, ob nicht etwa der ganze Kosmos Geist und Bewusstsein grundsätzlich schon in sich birgt. Vielleicht ist unser Geist einfach zu klein, die Zusammenhänge des kosmischen Bewusstseins zu erkennen. Geist ist nicht ein Objekt bzw. ein Teilchen, Geist ist das was mehr ist als die Summe speziell gekoppelter oder rückgekoppelter Prozesse. Was ist Materie? Besteht Materie aus Teilchen? Nein, Teilchen sind nur eine Vorstellung unseres spezifischen menschlichen Geistes über eigentlich unfassbare Prozesse des Kosmos. Folglich gibt es auch kein kleinstes Teilchen. Es gibt im Grunde nur Wechselwirkungen. Materie ist nur gekrümmter Raum. Raum, der durch Prozesse (Urknall, Sternentstehung usw.) gekrümmt wurde. Folglich ist Materie nichts weiter als Vergangenheitsabdrücke im Raum. Das menschliche Gehirn mag das komplexeste (autopoietische) System sein das wir kennen, jedoch ist der Kosmos bestimmt wesentlich komplexer, und viele Wissenschaftler gehen inzwischen davon aus, dass unser Kosmos nur einer in einem riesigen Meer weiterer Universen ist. Wir können nicht annähernd abschätzen welche Dimensionen das Sein mit allen Universen zusammen ausmacht, und wie weit das ganze ein unvorstellbar riesiges autopoietisches System, also ein kognitives System, sein könnte, in dem unsere Sonne nur der Atomkern eines Atoms in einer Zelle eines Neurons in einem interkosmischen Netzwerk ist. Vielleicht ist "Gott" das Gehirn in dem unser Universum nur eine einzige Gehirnzelle ist. Wo ist der Geist, und wo die Materie, tatsächlich sind alles nur multidimensionale nichtlokale Schwingungen (Superstrings?) die wir subjektiv als Teilchen in Raum und Zeit, interpretieren. Der Mensch ist ein selbstorganisiertes autopoietisches System, welches die unfassbare Aussenwelt auf rein subjektive und selbstorganisierte Weise interpretiert und sich selbst eine scheinbar objektive Welt erschafft. Geist und Materie sind eine Erfindung des Menschen, voraus wir schliessen können, dass es weder das eine noch das andere wirklich gibt. Diese begriffe sind nur Analogien, intellektuelle Konstruktionen zu einer für uns nicht wirklich fassbaren Realtät. Weder hat die Materie den Geist erschaffen, noch hat der Geist die Materie erschaffen. Geist und Materie sind nur uns als zwei von einander getrennt erscheinende Dinge, ein und des selben Phänomens ø Wechselwirkungen ø Energie. Es ist schlussendlich eine Frage der Vorstellungskraft über das Ausmass der Universums sich ein Bild machen zu können. Ob dieses umfassendere geistige kognitive Prozesse in sich birgt als die des menschlichen Gehirns können wir aus unserem kleinen Blickwinkel und unserer beschränkten Vorstellung von Geist kaum abschätzen. Ich sehe jedenfalls im Entstehen und Vergehen von Sternen lebendige geistige Prozesse eines bewussten Universums ø es ist alles eine Frage der Sichtweise. |
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